Kolumbien: Ringen um den Frieden

Seit der Unterzeichnung des Friedensbkommens in Kolumbien vor einem Jahr hat sich einiges getan. Insbesondere die FARC haben viele ihrer Versprechungen erfüllt, während die Umsetzung der sonstigen Vereinbarungen ansonsten ins Stocken gekommen ist. Die Bewohner der Regionen, die am meisten vom Konflikt betroffen waren, haben bislang kaum etwas von den angekündigten Verbesserungen gespürt und für jene, die sich für den Frieden und eine schnelle und effiziente Umsetzung des Abkommens einsetzen, ist das Leben noch gefährlicher geworden.

Text: Sara Fremberg und Annelen Micus

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Centro de Memoria, Paz y Reconciliación, Bogotá 2017

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“Was heute den Muslimen in den USA widerfährt, berührt uns Amerikaner mit japanischen Wurzeln sehr. Denn uns ist das Gleiche passiert.“

Nach dem Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 und dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg, wurden mehr als 110.000 in den USA lebende Menschen mit japanischen Wurzeln in Internierungslager eingesperrt. Im Oktober 2016 besuchte ich die Gedenkstätte Manzanar in Kalifornien, die an das Geschehen erinnert.

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„Ich war 14 und befand mich im Krieg – mit Leuten, die mich töten wollten.“

Anfang 2016 wurde die Durchführung des pernambucanischen Schutzprogramms für Kinder und Jugendliche, die Todesdrohungen erhalten (PPCAAM) durch Menschenrechtsorganisationen überraschend und kurzfristig von den Behörden beendet und trotz massiver Kritik der Zivilgesellschaft an eine andere Institution übergeben. Wenige Monate später, in der Nacht vom 2.April 2016, wurde erstmals seit Bestehen  ein Schützling des Programms ermordet.

Im Sommer 2014 erhielt ich die einzigartige Gelegenheit, Mitarbeiterinnen des PPCAAM unter strengen Sicherheitsauflagen bei ihrer Arbeit zu begleiten. Wir besuchten aktuelle und ehemalige Betroffene, aber auch Pflegefamilien, die diese bei sich aufgenommen hatten. Die folgende Reportage zeigt ihre außergewöhnliche und engagierte Arbeit. Um die Identitäten einzelner Personen zu schützen, sind Namen und Orte im Text geändert.

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Adriano entered the the PPCAAM at the age of 17.

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Angriff auf die Zivilgesellschaft: Schutzprogramm für Kinder und Jugendliche in Pernambuco in Gefahr

Das Schutzprogramm für Kinder und Jugendliche, die mit dem Tod bedroht werden (PPCAAM) wurde in Pernambuco über viele Jahre von der Nichtregierungsorganisation Tortura Nunca Mais und im Jahr 2015 vom ebenfalls zivilgesellschaftlich organisierten Büro zur juristischen Beratung von Basisorganisationen (GAJOP) geplant und durchgeführt.

Wie Mitarbeiter des GAJOP berichteten, wurden sie am Morgen des 29. Dezember 2015 vom Sekretär für Justiz und Menschenrechte des Bundesstaates überraschend darüber informiert, dass die Organisation das Programm nicht weiter durchführen werde. Es wurde mit sofortiger Wirkung in die Hände des Bildungsinstituts für soziale Entwicklung (IEDES) übergeben. Erst kurz zuvor hatten die Behörden dem GAJOP das Mandat über das Schutzprogramm bereits für weitere neun Monate offiziell bestätigt. Die vereinbarte Verlängerung sollte zum 1. Januar 2016 in Kraft beginnen.

Deila Cavalcanti koordinierte das Programm bis 2015.

Deila Cavalcanti

 

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Desaparecido na ditadura – Amparo Almeida Araújo sobre a busca pelo seu irmão Luiz

Amparo Almeida Araújo era militante contra a ditadura brasileira (1964-1985), juntos com o seu irmão Luiz. 1971 Luiz foi sequestrado, torturado e provavelmente assassinado pelos militares. – Amparo hoje é ativista de direitos humanos, e entre outros membro da coordenação executiva do Comitê de Memória, Verdade e Justiça de Pernambuco e fundadora da ONG Tortura Nunca Mais em Recife.

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Verschwunden während der Diktatur – Amparo Almeida Araújo erzählt die Geschichte ihres Bruders Luiz

Amparo_buscaLuiz“Mein Bruder war Luiz Almeida Araújo, Codename Ludovico – und für uns zu Hause Lula. Das ist der Spitzname für Luíz, in Brasilien und vor allem im Nordosten. Alle Luízes werden am Ende Lula gerufen, oder Luizinho. [lacht] Und er war in der ALN, der Ação Libertadora Nacional. Ich wohnte zu dieser Zeit bei ihm. Denn er war noch nicht im Untergrund, sondern lebte im Viertel Perdizes [in São Paulo].”

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Marcelo Mário de Melo über den Putsch am 31. März 1964: “Sie begannen zu schießen.”

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Marcelo Mário de Melo war 20 Jahre alt, als der Putsch in Brasilien passierte. Er studierte und war Mitglied der Kommunistischen Partei Brasiliens (PCB). Am 1. April 1964 ging er mit vielen anderen in Recife gegen die Putschisten und für den amtierenden Gouverneur Miguel Arraes auf die Straße:

“Schon am Abend des 31. begann der Putsch, als die Truppen von General Mourão Filho Minas [den Bundesstaat Minas Gerais] verließen. Continue reading

Marcelo Mário de Melo sobre o dia do Golpe em 1964: “E eles começaram a tirar.”

Marcelo Mário de Melo tinha 20 anos quando o Golpe de 1964 ocorreu no Brasil. Ele estava estudando na faculdade e era membro do Partido Comunista Brasileiro (PCB). No dia 1° de Abril ele foi um dos manifestantes nas ruas de Recife que mostravam seu apoio ao então governador Miguel Arraes que estava encercado no palácio no centro da cidade.

Clique aqui para ler a entrevista em alemão.

 

 

 

 

Um ataque contra a Sociedade Civil: Programa de Proteção a Crianças e Adolescentes em perigo

Durante o ano de 2015, o  Gabinete de Assessoria Jurídica às Organizações Populares (GAJOP) realizou a execução do Programa de Proteção a Crianças e Adolescentes Ameaçados de Morte de Pernambuco (PPCAAM-PE), cumprindo todas as fases de seu plano de trabalho e dando continuidade ao trabalho do mivimento Tortura Nunca Mais.

De acordo com a ONG, na manhã do dia 29/12/2015, o Secretário de Justiça e Direitos Humanos do Governo do Estado de Pernambuco surpreendeu a entidade com a notícia de que o GAJOP não iria dar continuidade a execução deste Programa de Proteção, mesmo com o termo aditivo já aprovado pela União e Estado, com início previsto para o dia 01/01/2016. O acordo passou às mãos do Instituto Ensinar de Desenvolvimento Social (IEDES).

Deila Cavalcanti coordinou o programa até o ano de 2015. Ao longo desse ultimo ano o programa já estava executado pelo GAJOP.

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