Am Morgen des 22. Oktober 2014 wurde der Staatsanwalt Westei Conde y Martin Júnior (Promotor de Justiça de Pernambuco) auf offener Straße von Beamtem der polícia militar bedrängt. Er hatte einen Polizeiwagen fotografiert, der in der Avenida Boa Viagem in der Buchte einer Bushaltestelle stand.
Conde wollte nach eigenen Worten Wagen und sein Nummernschild der Falschparker dokumentieren, als er von den Polizisten angefeindet wurde. Diese gaben an, auf eine nahegelegene öffentliche Toilette gegangen zu sein. Im Verlauf der Diskussion wurde der Staatsanwalt wurde von sechs (!) Polizeiwagen eingekreist und am Weitergehen gehindert. Obwohl er sich bereits im ersten Gespräch mit Beamten ausgewiesen hatte, zwangen diese ihn im Folgenden, sich gegenüber jedem ankommenden Polizisten erneut zu identifizieren. Die Untersuchung der Geschehnisse läuft.
Westei Conde ist Mitglied des Komitees Memoria, Verdade e Justiça de Pernambuco. Innerhalb der Staatsanwaltschaft ist er u.a. verantwortlich für die Ermittlungen bei möglichen Menschenrechtsverletzungen, zu denen auch Verdachtsfälle von exzessiver rechtswidriger Gewalt der polícia militar in Pernambuco (PMPE) gehören sowie die Prüfung von Ausbildungen und Trainings von Polizeibewerbern.
Der Verband der Staatsanwaltschaften von Pernambuco ( Associação do Ministério Público de Pernambuco, AMPPE) rügte das Verhalten der Beamten gegenüber Westei öffentlich mit einer so genannten Nota de Desagravo. Diese finden Sie hier in portugiesischer Sprache.