“Gedenkstätte der Demokratie” in Recife geplant

Recife bekommt eine “Gedenkstätte der Demokratie”. Dies wurde Mitte Oktober 2014 vom Sekretariat für soziale Entwicklung und Menschenrechte (portugiesisch Secretaria de Desenvolvimento Social e Direitos Humanos, SeDSDH) verkündet. Die Gedenkstätte soll in der rua da União, auf einem Gelände der Polícia Civil von Pernambuco eingerichtet werden.

Während der Diktatur befand sich dort ein Quartier der Staatlichen Abteilung für Politische und Soziale Ordnung (portugiesich Departamento de Ordem Política e Social, DOPS). Hier wurde ebenfalls gefoltert. Der Großteil des Gebäudes wurde Anfang der 90er Jahre abgerissen, um damals dem Ende der Diktatur symbolisch ein Zeichen zu setzen.

Die Gedenkstätte ist ein Gemeinschaftsprojekt des Sekretariats für soziale Entwicklung und Menschenrechte und der regionalen Wahrheitskommission Dom Hélder Câmara. Kern des Projektes wird ein Archiv mit bislang unveröffentlichten Dokumenten aus öffentlicher und privater Hand, das u.a. auch die Ermittlungsergebnisse und Dokumente der Wahrheitskommission beinhalten soll. Das gesamte Material soll digitalisiert und medial aufbereitet werden und im Rahmen einer interaktiven Ausstellung und einer Datenbank öffentlich zugänglich sein. Räumlichkeiten für Veranstaltungen und studentische Projekte zum Thema sind ebenfalls geplant.

„Unser Ziel ist es, mit dieser Gedenkstätte einen Beitrag zur Kollektiverinnerung zu leisten und das Bewusstsein der Pernambucanos für ihre eigene Geschichte zu stärken,“ sagte Paulo Morães, Exekutivsekretär des Sekretariats.

Der ehemalige Widerstandskämpfer Chico de Assis wurde 1970 im DOPS von Recife gefoltert. Hören Sie hier seine Geschichte in portugiesischer Sprache:

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